Wie negative Glaubenssätze und Überzeugungen dich limitieren und wie du sie in positive Gedanken drehst

Wir alle tragen sehr viele Glaubenssätze und Überzeugungen in uns. Sie sind geprägt durch unsere Kultur, Gesellschaftsformen und oft auch durch unsere Erziehung und besonders emotionale Lebensumstände, wie z.B. einer Krankheit, Tod oder Trennungen.

Wenn du z.B. eine schwere Krankheit durchlebt und überstehen konntest, wirst du höchstwahrscheinlich in einigen Lebensfragen andere Überzeugungen haben, als vor der Krankheit.  

Diese Überzeugungen und Glaubenssätze tragen uns durch unser Leben, positiv wie negativ. Sie beeinflussen sehr stark unsere Denkweise, unser tägliches Handeln und u.a. auch den Umgang mit uns und unseren Mitmenschen. 

Negative Glaubenssätze bzw. dich limitierende Glaubenssätze stehen dir täglich im Weg, sie limitieren dich mehr oder weniger in deiner persönlichen Weiterentwicklung und Lebensweise. 

In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, was limitierende Glaubenssätze sind, was sie bewirken und wie du sie in positive Gedanken und Handlungen drehen kannst.   

Quelle: Adobe, lassedesignen

Definition Glaubenssätze

Zuerst eine kleine Definition ( nach Christian Bischoff) :
" Glaubenssätze sind Gedanken die du, meist unbewusst, immer und immer wieder denkst"   

Dadurch verwurzeln sich diese Überzeugungen oft über Jahre tief in deinem Unterbewusstsein und führen zu entsprechenden Handlungen. Das fatale daran ist, dass diese Glaubenssätze und die daraus entstehenden Handlungen und Denkmuster im Unterbewusstsein ablaufen. 

zwei Beispiele für negative Glaubenssätze

1 tes Beispiel
Ein häufig "gelebter" negativer Glaubenssatz ist:
 
"Ich bin es nicht wert..." oder "Ich bin nicht gut genug"

Diese negative Überzeugung führt bei dir wahrscheinlich dazu, das du dich aus verschiedenen Situationen oft vorzeitig zurückziehst bzw. zurücksteckst, zwei Beispiele: 
1. Bei der nächsten Gehaltsverhandlung im Mitarbeitergespräch gibst du dich zufrieden mit tröstenden Worten von deinem Chef, weil... du bist es ja eh nicht wert mehr Geld zu bekommen.

2. In der Partnerschaft gehst du oft den unteren Weg, weil du sonst ja gar nicht geliebt wirst.. 

2 tes Beispiel
Ein zweiter auch häufig vorkommender Glaubenssatz ist.

"Ich schafffe das nicht..." 

Wozu führt dieser unbewußt gelebte Glaubenssatz, wahrscheinlich:
Du gibst schnell auf, wenn es mal etwas schwieriger wird, z.B. bei bestimmten Aufgabenstellungen. 

Vielleicht traust du dir auch nicht zu, neues auszuprobieren und bleibst dadurch immer in deiner Komfortzone.
 
Wachstum entsteht aber immer außerhalb unserer Komfortzone!

Glaubenssätze sind oft auch eine Schutzfunktion, die in deiner Vergangenheit, z. B. Kindheit sinnvoll war. Durch Erlebnisse möchte dein Gehirn dich vor ähnlichen Gefahren bewahren.    

Glaubenssätze bestimmen dein handeln

"Deine derzeitigen Glaubenssätze sind die Ursache für deine aktuelle Realität!" (Christian Bischoff)

oder anders ausgedrückt:

Deine jetzigen Glaubenssätze erschaffen deine Zukunft, d.h. wenn du nach - unbewußten- negativen Überzeugungen lebst, wird sich nichts zum positiven ändern in deinem Leben.

Ich finde der Satz zeigt deutlich, wenn du in deinem Leben weiterkommen möchtest, egal ob aus einer Krise oder zu einem besseren Job, etc. darfst du immer zuerst deinen Glaubenssatz ändern. 

 „Woran du glaubst, erschafft das, woran du glaubst"


Die anderen sind immer Schuld?

Was machen die meisten Menschen? Sie sind im außen! Der Arbeitgeber oder Kollege ist Schuld, dass es mir bei der Arbeit nicht gefällt bzw. ich Stress habe. Der Partner oder Partnerin ist Schuld, dass ich mich bei Ihm/Ihr nicht so wohl fühle. Die Politiker sind Schuld,... etc.  

Dieses Verhalten ist menschlich, weil wir anderen die Schuld an unseren derzeitigen Lebenssituation bzw. Lebensumständen geben können und uns selbst nicht ändern müssen.
 
Das ist aber eine Opferrolle, die dich absolut nicht weiterbringt!

Hast du schon mal erlebt, dass es dir durch Schuldzuweisungen irgendwann besser geht! Oder kannst du durch Schuldzuweisungen deinen Kollegen oder Partner ändern, wahrscheinlich nicht.

Deine innere Welt

Was kannst du aber stattdessen ändern?

  • deine Gedanken, 
  • deine Überzeugungen,
  • deine Vorstellungen, 
  • deine Gefühle.

Kurzgesagt deine innere Welt! Sie besteht vorwiegend aus diesen vorgenannten Punkten und bestimmen wie du zur Zeit lebst.   

Quelle: Adobe; fizkes

Dein Weg von limitierenden Glaubenssätzen zu positiven Überzeugungen

Nun erkennst du schon mal, dass du bei dir ansetzen darfst um positive Veränderungen in deinem Leben zu erreichen. Wie schaffe ich aber diese Änderungen, wo kann ich ansetzen?
 

AnmerkungDie folgenden Punkte sind ein grober Leitfaden und dienen zur Orientierung. Die Umsetzung ist alleine, bzw. im stillen Kämmerlein schwierig umsetzen, weil du nicht gespiegelt wirst und wir uns nur aus unserer ureigenen Sicht sehen. ---> unser jetziges Leben ist unsere Wahrheit.
Insbesonders für Menschen die eine depressiver Verstimmung haben, Traumata erlebt haben, etc. kann das auch alte Wunden aufreißen. 
Ich empfehle dir daher einen Coach bzw. Therapeuten als Begleitung an die Seite zu nehmen.

Was bleibt, umsetzen und ins handeln kommen darfst du alleine!  

 1. Negative Glaubenssätze erkennen

Im ersten Schritt ist es wichtig, sich die eigenen negativen Überzeugungen bzw. Glaubenssätzen klar zu machen. Das klingt einfach, aber oft ist es so, dass wir unbewußt nach unseren Glaubenssätzen handeln und leben.  Uns ist gar nicht klar, dass wir diese limitierenden Glaubenssätze in uns tragen, unser Ich bin.. ist unsere jetztige Wahrheit!  

Dein aktuelles Leben, zeigt dir deine jetzigen Glaubenssätze!

Reflektiere dich deshalb mindestens einmal am Tag, u.a. mit folgenden Fragestellungen: 

  • Was denke ich täglich negatives?
  • Welche negativen Gedanken, lasse ich immer und immer wieder an mich ran?
  • Wie handel ich in bestimmten Situationen?
  • Was sind meine Triggerpunkte, d.h. worauf reagiere ich z.B. sehr gereizt?

Wichtig ist es dies regelmäßig über einen bestimmten Zeitraum zu verfolgen, z.B. mit Hilfe eines Tagebuches, wo du jeden Tag deine Gedanken festhälst.  

 „Where you Fokus goes, your Energy flows (Tony Robbins)

Mir hat es dabei geholfen, mein Leben in verschiedene Lebensbereiche einzuteilen und für jeden Bereich eine Zufriedenheitsskala festzulegen.Lebensbereiche können z.B. der Beruf, die Partnerschaft, soziale Kontakte, die Gesundheit/Fitness sein.

Du wirst, mit der Zeit, dann sicherlich mehrere limitierende Glaubenssätze für dich erkennen. 

2. Positive Glaubenssätze für dich herausfinden 

Suche dir dann einen negativen Glaubenssatz heraus und drehe diesen in einen positiven Glaubenssatz. 

Beispiele für Wandlungen von Glaubenssätzen

"Ich bin beziehungsunfähig" könntest du wandeln in  "Ich ziehe den für mich passenden Partner /in an"

"Ich bin schüchtern" könntest du wandeln in "Ich darf mich zeigen"

Nachfolgend habe ich positive Glaubenssätze aufgeführt, die alle auch aus der Praxis kommen.
   

Beispiele für positive Glaubenssätze

Persönlichkeit

  1. Alles ist möglich
  2. Ich darf enttäuschen
  3. Ich bin in mir zu Hause
  4. Ich darf mich entfalten oder Ich entfalte mich
  5. Ich bin gut genug
  6. Ich darf mich zeigen

Einklang mit dem Leben

  1. Alles dient mir zum besten
  2. Das Leben passiert immer für mich
  3. Ich nehme in allem das Gute war
  4. Ich stehe immer auf der Sonnenseite des Lebens
  5. Das Leben darf einfach sein
  6. Das Leben darf leicht sein

Fülle

  1. In meinem Leben herrscht immer natürliche Fülle
  2. Ich bin Fülle
  3. Ich führe ein Leben in Fülle
  4. Ich genieße immer genügend Fülle
  1. Ich habe immer alles was ich brauche

Finanzen

  1. Ich bin finanziell frei
  1. Ich bin immer finanziell sicher
  1. ich bin immer finanziell geschützt
      

Leichtigkeit

  1. Ich lebe ein Leben in Leichtigkeit
  2. Alles geht einfach und leicht
  1. Alles gelingt mir mit Leichtigkeit
  1. Ich bin in jeder Lebenslage zufrieden
  2. Ich erreiche alles mit Leichtigkeit

Gesundheit

  1. Ich bin fit und voller Energie
  2. Ich bin voller Lebensenergie

3. Deine neuen positiven Glaubenssätze verinnerlichen

Schauen wir uns noch mal unsere innere Welt an!  Sie besteht u.a. aus unseren Gedanken und Überzeugungen.

Unsere Gedanken, bezogen auf unsere Glaubenssätze, haben wir jetzt schon mal auf unsere positiven Glaubenssätze gelenkt. Das ist ein erster großer Schritt. Bist du deshalb auch schon von deinem neuen Glaubenssatz überzeugt oder fühlst du sie innerlich, wahrscheinlich nicht. 

Dein Gehirn bzw. Unterbewusstsein wird dir vielleicht suggerieren, bleib doch bei deinen alten Mustern, damit haben wir doch bisher gut gelebt, o.ä. Ganz natürlich ist es auch, öfter unbewußt wieder in unseren alten Glaubenssatz zu fallen, gerade wenn wir ihn schon lange in uns tragen. 

Deshalb ist jetzt wichtig unser Unterbewusstsein von dem neuen Glaubenssatz zu überzeugen, ihn quasi in uns verankern. Wie schaffst du das? 

1. positive Bilder im Kopf erzeugen

"Was du dir lebhaft vorstellen kannst und woran nur du glaubst, kannst du auch langfristig erreichen, sonst könntest du es dir gar nicht vorstellen" (Goethe)

Goethe hat es schon erkannt, die Vorstellungskraft ist ein mächtiges Instrument um Ziele, Visionen und positive  Veränderungen in sich herbeizuführen. 
Verankere deshalb deinen neuen positiven Glaubenssatz mit positiven Bildern in deinem Kopf. 

Beispiel:
Du willst deine Schüchternehit ablegen und deinen Glaubenssatz  "Ich bin schüchtern" könntest du wandeln in "Ich darf mich zeigen"

Stelle dir z.B. vor, wie du als Mensch nun deine Schüchternheit abgelegt hast und im Kreise von netten Menschen stehst und mit Ihnen lachst und Scherze machst. 
oder
Wie du mit einem Menschen ins Gespräch kommst, der dir gefällt und er dich anlächelt.

Wichtig ist es, um die Bilder auch im Unterbewusstsein abzuspeichern, sich diese Bilder nicht nur einmal vorzustellen, sondern Sie regelmäßig zu kreieren.  Du kannst dir auch ein Bild malen oder zeichnen und dir an den Kühlschrank hängen oder einen entsprechenden Bildschirmschoner erstellen. 


2. Gewohnheiten und Ausdauer
Lebe deinen neuen Glaubenssatz im Alltag. Schreibe ihn auf einen Zettel und hefte diesen an den Kühlschrank oder/ und ins Auto, lass dich an den Glaubenssatz per Kalender erinnern und mache dir am besten einmal am Tag Notizen, wie du heute diesen Glaubenssatz "gelebt" hast.  
All das hilft dir dabei, deine neue Überzeugung zur neuen Selbstverständlichkeit zu machen, das passiert nicht von heute auf morgen, aber wenn du die obigen Punkte über mehrere Wochen regelmäßig befolgst, wirst du eine Veränderung bei dir spüren.  

„Meister ziehen Pläne durch, Laien lassen sich von allem ablenken“ 

2. positive Beispiele 

Es ist auch hilfreich und wichtig durch positive Beispiele deines neuen Glaubenssatzes dein Unterbewußtsein von diesem zu überzeugen. 

Beispiel: 
Du hattest bisher den Glaubenssatz "Ich bin schüchtern" nun den neuen Glaubenssatz" Ich darf mich zeigen". 

Versuche nun, dich im Alltag mehr zu zeigen:
Sprich mit dem Kollegen mal öfter übers Wetter, fang auch mal ein Gespräch an. Beobachte dann für dich, was passiert, geht es dir dabei besser, kommst du besser an in deinem Umfeld, bekommst du positives Feedback. 
Wahrscheinlich wird zumindest nichts negatives passieren, wenn du auf Leute zugehst.

Wenn das passiert und du positives Feedback erhälst, z. B. in Form von Gegenfragen, interessiertes Zuhören, Komplimente, wird dein Unterbewusstsein diesen neuen Glaubenssatz immer weniger hinterfragen. 

Die vorgenannten Schritte sind immer ein Prozess und passieren nicht über Nacht! Ärgere dich nicht, wenn du ab und zu in alte Muster verfällst, das ist ganz normal und menschlich. Wichtig ist es den Veränderungsprozess konsequent und mit Disziplin umzusetzen. Du wirst dann schon nach relativ kurzer Zeit erste Ergebnisse in deinen Denkmustern spüren.  

Bleibe dran und viel Erfolg!